Bund fördert Sanierung des Margaretenhauses in Heinersdorf mit 450.000 Euro

Klaus Mindrup

Das geschlossene Denkmalensemble aus Kirche und angrenzender Gebäude samt Margaretenhaus im Ortskern von Heinersdorf hat in den letzten Jahrzehnten viel von seiner historischen Bausubstanz eingebüßt.

Nun fördert der Bund die Instandsetzung des Margaretenhauses mitsamt der nahezu vollständig erhaltenen Innendekoration des späten Jugendstils. Aus den Mittel „Substanzerhaltung und Restaurierung von unbeweglichen Kulturdenkmälern von nationaler Bedeutung, Zuschüsse für national bedeutsame Kulturinvestitionen“ werden 450.000 Euro nach Heinersdorf fließen. Ich habe das Anliegen der Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Heinersdorf unterstützt. 

Das Margaretenhaus ist identitätsstiftend für Heinersdorf. Über viele Jahre ist der Margaretensaal ein beliebter Begegnungsort, er bietet Raum für Veranstaltungen für bis zu 200 Personen und kann als Theaterbühne genutzt werden. Momentan sind die Möglichkeiten durch den Sanierungsbedarf eingeschränkt. Durch die Instandsetzung kann der Margaretensaal wieder im vollen Umfang genutzt werden. Ich freue mich für die Gemeinde und für alle Heinersdorfer und Heinersdorferinnen. Besonders da der Ortsteil schnell wächst, ist die Wiederbelebung eines solchen Veranstaltungs- und Versammlungsraums sinnvoll. Hier können sich Alteingesessene und Zugezogene treffen, austauschen, feiern und diskutieren. Gleichzeitig kann die historische Bausubstanz erhalten werden und das Zugehörigkeitsgefühl in Heinersdorf gestärkt werden.

Das Margaretenhaus hat eine besondere Geschichte. Es wurde 1925 in einer wirtschaftlichen Notzeit errichtet. Der damalige Pfarrer,
Dr. Johannes Krätschell, war für sein soziales Engagement weit über den Wirkungskreis der Kirchengemeinde geschätzt. Das Margaretenhaus als Veranstaltungsort wurde in Kombination mit vier Wohnungen mit geringer Miete für Bedürftige errichtet.

Auch das Finanzierungskonzept war unkonventionell: Krätschells Ehefrau, Margarete, eine passionierte Malerin, stiftete zahlreiche Bilder. Über ehemalige Konfirmanden, die nach Amerika ausgewandert waren, wurden die Bilder dort versteigert. So konnte der Bau in Zeiten leerer öffentlicher Kassen gebaut werden.

Die Substanz des Gebäudes hat in den letzten Jahrzehnten sehr gelitten. Zurzeit ist es nur eingeschränkt nutzbar. Weitere Einschränkungen drohten, sollte keine Sanierung erfolgen.